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Meine 3 wichtigsten Tipps für eine fitte Stimme (die W.A.P.-Methode)

Die Stimme ist eines unserer wertvollsten Instrumente. Wer sie jemals für einige Zeit verloren hat, weiß wovon ich schreibe. Ein furchtbares Gefühl, wenn die Stimme weg ist! Und meistens eine schmerzhafte Angelegenheit. Es lohnt sich also, mit der Stimme sorgsam umzugehen und sie zu pflegen - auch wenn man kein Profi-Sprecher ist. Durch einen bewussteren Umgang mit der eigenen Stimme kann man vielen alltäglichen Problemen, wie zum Beispiel Heiserkeit, Räusperzwang und Druckgefühlen im Hals vorbeugen.  

Wenn ich neue Leute kennen lerne und erzähle, dass ich Sprecherin bin, werde ich oft nach meinen persönlichen Tipps für eine gute Stimme gefragt. Es ist natürlich ein Thema, das jeden interessiert. Und Sprecher, Moderatoren und Sänger müssen besonders darüber Bescheid wissen, wie man seine Stimme pflegt, denn schließlich wären wir ohne sie arbeitslos.

Ok, hier sind meine persönlichen drei Top-Tipps für eine fitte und gesunde Stimme, die wirklich jeder ganz einfach nebenbei im Alltag umsetzen kann. Man muss es sich "nur" bewusst machen und dran denken! (Was es mit dem eingangs erwähnten W.A.P. auf sich hat, wird gleich klar.)

1. Das Wichtigste: Wasser trinken​

​Trinken Sie viel. Für Menschen in Sprechberufen, wie Lehrer, Call-Center-Mitarbeiter, Anwälte und Menschen in beratenden Berufen sollte die gefüllte Wasserflasche in Reichweite stehen und Standardausrüstung sein. Am Besten haben Sie nicht nur immer eine Flasche Wasser bei sich, sondern trinken auch schon viel in den Stunden vor längeren Sprecheinsätzen (z. B. wenn Sie ein Seminar oder Webinar geben). Es ist wichtig, die Stimmbänder feucht zu halten, damit die Stimme belastbar bleibt und gut klingt. Und jaa: Am besten ist wirklich pures Wasser. 🙂 Bestimmte Kräutertees in dünner Konzentration sind auch ok, vor allem Salbei, Thymian und Spitzwegerich. Nicht so der Hit sind dagegen Kaffee, Milch, zuckerhaltige Getränke und Alkohol, weil die Stoffe darin die Stimmbänder reizen. Probieren Sie es mal ganz bewusst aus: Wie klingt Ihre Stimme nach einem Milchkaffee oder einer Cola? Spüren und hören Sie den Unterschied?

2. Ein... und ausatmen.

Achten Sie einen Moment auf Ihre Atmung. Ja, genau jetzt in diesem Moment. Einfach kurz wahrnehmen, ohne es zu verändern. Wie atmen Sie? Tief in den Bauch oder eher flach? Gerade in Stresssituationen kann es passieren, dass wir das gründliche Atmen vergessen und nur ab und zu flüchtig nach Luft schnappen. Dann wird nicht nur der Körper schlecht mit Sauerstoff versorgt, auch die Stimme leidet unter zu wenig Luft. Ein freier Luftstrom ist notwendig, damit Ihre Stimme Ihren vollen Klang entfalten kann.

3. Öfter mal die Klappe halten​

Das scheint generell ein weiser Rat für die unterschiedlichsten Lebenslagen zu sein. Aber wenn man einen anstrengenden Sprechtag hat erst recht. Viele Menschen fangen intuitiv an zu flüstern, wenn ihre Stimme erschöpft ist oder sich eine Erkältung ankündigt. Keine gute Idee, denn Flüstern schadet der Stimme erst so richtig! Die Stimmlippen werden dabei nämlich unnatürlich angespannt und noch mehr belastet. Wer viel sprechen muss, für den ist zwischendurch Schweigen pures Gold.

Oh, das war's schon? Sie sind enttäuscht? Ja, ich weiß, diese drei Tipps klingen etwas banal und selbstverständlich, besonders der Punkt mit der Atmung. Aber genau in dieser Einfachheit liegt ihr großes Geheimnis! Wasser, ein freier Atem und Pausen (kann man sich einfach merken: W.A.P.) sind das Fundament für einen gut versorgten Körper und eine fitte Stimme. Und obwohl diese Punkte so einfach sind, erlebe ich häufig, dass viele Menschen sie leider nicht in Ihrem Alltag umsetzen.

Die Abkürzung W.A.P. habe ich gerade extra spontan erfunden. Ich habe mal gelernt, dass man den Dingen einen eingängigen Namen geben soll, damit sie bekannt werden. Und wie praktisch: Es funktioniert es sogar auf englisch! Water. Air. Pause. Falls Ihnen also einmal jemand etwas von der berühmten W.A.P.-Methode erzählt... Sie kennen nun die Begründerin dieser weltbewegenden Vorgehensweise! 😉

Manche erwarten, dass man irgendwelche besonders ausgefeilten Spezialtricks braucht, um gute Ergebnisse zu erzielen. Aber das Gute ist oft einfach. Glauben Sie mir: wenn Sie Ihre Stimme jeden Tagen bewusst immer wieder W.A.P.-en, werden Sie merken, wie Ihre Stimme mit der Zeit freier wird und Sie immer souveräner mit Ihr umgehen können. Damit schaffen Sie sich eine gute Basis für weiteres Stimmtraining, wenn Sie das wünschen, beispielsweise bei einer Logopädin, einem Sprecherzieher oder auch bei jemand mit einer psychologischen Ausbildung (was zum Beispiel bei Redeangst sinnvoll sein kann).

​Ein Hinweis noch zum Schluss: Wenn Sie chronische Probleme mit Ihrer Stimme haben, wie z. B. eine länger andauernde Heiserkeit, dann lassen Sie sich bitte von einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt untersuchen. Dieser kann feststellen, ob ein ernsthaftes körperliches Problem vorliegt und gegebenenfalls entsprechende Therapien verordnen.

  • Wie halten Sie Ihre Stimme fit?
  • Ist Stimmpflege überhaupt ein Thema für Sie?
    • In welchen Situationen kommen Sie stimmlich an Ihre Grenzen und was hilft Ihnen dann am Besten?

Veröffentlicht von

Andrea ist Sprecherin und Moderatorin seit ihrem 14. Lebensjahr. Nach einem journalistischen Volontariat beim Radio und vielen Jahren als Redakteurin absolvierte Sie erfolgreich ein Psychologiestudium. Sie liebt Musik über alles und hat sich vorgenommen, es irgendwann mit einem eigenen Lied auf Platz 1 der Charts zu schaffen. In welchem Land auch immer.