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Warum eine gute Stimme ein Video erst richtig erfolgreich macht

Videos, Imagefilme oder Werbespots werden mit einer menschlichen Stimme erst richtig lebendig. Es gibt natürlich auch andere wichtige Elemente in Multimedia-Produktionen: Bilder erzeugen Aufmerksamkeit und die Musik im Hintergrund aktiviert Stimmungen. Manche belassen es dabei und verzichten auf den Einsatz eines Sprechers. Aber somit auch auf etwas Wesentliches: auf die Chance, eine Beziehung zum Zuschauer oder Zuhörer herzustellen.

Wie wird durch die Stimme eine Beziehung hergestellt und warum ist das wichtig?

Um diesem Mechanismus auf die Spur zu kommen, machen wir einen kleinen Ausflug in die Psychologie. Wenn wir eine menschliche Stimme wahrnehmen, hören wir zunächst einmal automatisch hin, denn so sind wir programmiert. In der Psychologie spricht man von der Stimme als einem „sozialen Hinweisreiz“. Wir Menschen sind soziale Wesen, die auf Informationen von anderen und auf gegenseitige Unterstützung angewiesen sind, um zu überleben. Daher passiert das Hinhören bei gesunden Menschen reflexartig. Der oder die andere könnte ja etwas Wichtiges sagen!

Stellen Sie sich vor, Sie sind in einer fremden Gegend und treffen einen Unbekannten, der Sie anspricht. Es ist wichtig für Sie, möglichst schnell Folgendes heraus zu finden:

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  • "Kann ich Dir vertrauen oder muss ich mich vor Dir schützen?"
  • "Ist Deine Information relevant bzw. interessant für mich?"
  • "Ist das, was Du sagst, glaubwürdig?"

Und weil das so wichtig für uns ist, bekommen wir auf diese Fragen intuitiv eine Antwort in Sekundenbruchteilen. Die Mimik und die Körperhaltung geben uns Hinweise. Vor allem aber aus der Stimme und der Art, wie jemand spricht, erhalten wir viele wertvolle Informationen und die bereits erwähnten sozialen Hinweisreize. Sprechwirkungsforscher wie Walter Sendlmeier von der TU Berlin wissen: Die Stimme ist der Spiegel der Seele.

Wie aus dem Hinhören ein Zuhören wird

Das Hinhören passiert also automatisch - das längere Zuhören jedoch nicht. Aus den relevanten Fragen (siehe oben) lässt sich schlussfolgern: Wir öffnen uns nur dann den Worten eines Gegenübers, wenn er oder sie

  • mir gegenüber freundlich gesinnt scheint und
  •  relevante oder interessante Informationen teilt,
  • die glaubwürdig sind.

Mit dem ersten Vertrauen als Basis kann jetzt eine Beziehung entstehen. Erst wenn wir jemand vertrauen, fangen wir überhaupt an, richtig zuzuhören. Erst unter diesen Voraussetzungen wird der tiefere Informationsgehalt der Botschaft überhaupt – flapsig formuliert - tiefer ins Gehirn gelassen und verarbeitet. Erst jetzt kommt das Gesagte also wirklich an.

Gehörtes geht tiefer als Gelesenes

Informationen, die von einem glaubwürdigen Sprecher oder einer Sprecherin überbracht werden, können also viel wirkungsvoller sein als ein geschriebener Text. Eine Stimme kann den Zuhörer emotional und kognitiv so stark aktivieren, wie es ein optisch präsentierter Text niemals vermag.

Ja, Bilder und Musik können in audiovisuellen Medien ebenfalls emotional stark wirksam sein, eine menschliche Stimme bringt aber einen einzigartigen Wirkfaktor ins Spiel: die direkte Verbindung von Mensch zu Mensch.

Optische Reize erzeugen Aufmerksamkeit, die Stimme schafft eine Beziehung.

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Veröffentlicht von

Andrea ist Sprecherin und Moderatorin seit ihrem 14. Lebensjahr. Nach einem journalistischen Volontariat beim Radio und vielen Jahren als Redakteurin absolvierte Sie erfolgreich ein Psychologiestudium. Sie liebt Musik über alles und hat sich vorgenommen, es irgendwann mit einem eigenen Lied auf Platz 1 der Charts zu schaffen. In welchem Land auch immer.